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Florian Hurtig "Paradise Lost - Vom Ende der Vielfalt und dem Siegeszug der Monokultur" | oekom verlag

© Florian Hurtig „Paradise Lost – Vom Ende der Vielfalt und dem Siegeszug der Monokultur“ | oekom verlag

Paradise Lost

„In diesem Buch wird die Monokultur komplett in Frage gestellt und neu interpretiert. Dabei erschließt sich eine ganz neue Sicht auf Polykulturen.“ Timo Luthmann, Buchautor und Klimaaktivist

Vielfalt statt Einfalt
 
Die Monokultur ist heute in aller Munde, sei es als Ursache für Klimawandel, Bodenerosion, Ressourcenvernichtung, Artensterben oder als Inbegriff freudloser Landschaften. Wie aber ist ihre historische Entwicklung, was ihre Ideengeschichte? In seinem Buch »Paradise Lost« (ET 08.09.2020) zeigt Florian Hurtig, wie unsere Entfremdung von der Landschaft begann – und vermittelt zugleich eine Vorstellung davon, wie wir unsere Landwirtschaft und unsere Gesellschaft verändern müssen, um den aktuellen Krisen zu begegnen.

„Die in die Krise gekommene durchökonomisierte Monotonie der Landnutzung  scheint weit entfernt von paradiesischen Verhältnissen“ – sagt Florian Hurtig, Autor von „Paradise Lost. Vom Ende der Vielfalt und dem Siegeszug der Monokultur“.

In seinem Buch untersucht er, was der Verlust unserer einstigen Polykulturen und die Vereinheitlichung von Landnutzung und Gesellschaftsformation mit heutigen Krisen zu tun hat. Dazu begibt er sich auf die Spuren verschiedener Anbausysteme, die aus bestimmten Gesellschaftsstrukturen entstanden: von den Baumgärten der frühen Jōmon-Kultur in Japan über die Anfänge der staatlichen Disziplinierung des Landbaus in Mesopotamien bis hin zur kolonialen Plantagenwirtschaft und zur Agrarindustrie unserer Tage.

Hurtig zeigt, wie mit der Entstehung hierarchischer Gesellschaften und Staaten in der Landwirtschaft die Tendenz zu Monokultur, Monotechnik und Monopol entstand und damit Entwicklungen in Richtung Vielfalt und Polykultur unterdrückt wurden.

Mit seinem Buch blickt er jedoch nicht nur in die Vergangenheit, sondern entwickelt zugleich eine Vision, wie wir unsere Landwirtschaft und unsere Gesellschaftsstrukturen verändern müssen, um uns von Monotonie und Hierarchien zu lösen und Gesellschafts- und Ökosysteme als sich rhizomhaft entwickelnde Gefüge zu etablieren. Nur so wird ein lokal angepasster postfossiler und polykultureller Anbau von Nahrungsmitteln ermöglicht, der große Mengen Kohlenstoff in den Anbausystemen speichern und somit einen entscheidenden Beitrag zur Klimaressilienz leisten kann. ­ ­ ­ ­ ­

Quelle

oekom verlag 2020

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