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Verbundprojekt KlimaKonform: Klimawandelanpassung in Mittelgebirgsregionen

Mittelgebirgsregionen sind typisch für weite Teile Deutschlands. Gleichzeitig sind die Herausforderungen durch die zunehmende Intensität und Häufigkeit von Extremereignissen wie Sturzfluten, Dürren und Stürmen besonders hoch.

Es dominieren kleine und mittlere, teilweise finanzschwache Gemeinden, deren fachliche und administrative Kapazitäten äußerst begrenzt sind und deren Wertschöpfung maßgeblich aus der Land- und Forstwirtschaft, kleinen Gewerbebetrieben und teilweise dem Tourismus generiert wird.

Diese Gemeinden stehen hinsichtlich der Anpassung an den Klimawandel vor erheblichen Herausforderungen verschärft durch die naturräumlichen Bedingungen der Mittelgebirge. Gleichzeitig gibt es kaum Zugang zu örtlich relevanten Erkenntnissen über dessen Auswirkungen auf zahlreiche Pflichtaufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge, wie öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, Hochwasserrisikomanagement oder Bauleit- und Landschaftsplanung. Die nachhaltige Entwicklung dieser Gemeinden kann durch eine rechtzeitige Anpassung Folgekosten minimieren, neue Chancen schaffen und damit die Klimaresilienz erhöhen.

Das Verbundprojekt KlimaKonform verfolgt unter Leitung der TUD-Professur für Meteorologie mit Prof. Christian Bernhofer daher das Ziel, gemeinsam mit Landkreisen, ausgewählten Beispielgemeinden und Praxispartnern einen innovativen Ansatz, um die Anpassungskapazitäten an den Klimawandel für Mittelgebirgsregionen zu ermitteln. Neben der TU Dresden mit insgesamt acht Professuren sind folgende Institutionen beteiligt: das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, die Friedrich-Schiller-Universität Jena mit ihrem Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie, das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (Department Stadt- und Umweltsoziologie) und das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. mit den Forschungsbereichen „Wirtschaftliche Aspekte der ökologischen Raumentwicklung“ und „Umweltrisiken in der Stadt- und Regionalentwicklung“. Das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt und das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz unterstützen das Projekt als wichtige Kooperationspartner.

Zur Verwirklichung der Projektziele werden die Interessen der Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft auf kommunaler Ebene im Hinblick auf Wissen zur Klimaanpassung ermittelt. Weiterhin wird eine Methodik zur integrativen und adressatendifferenzierten Abschätzung der Folgen des Klimawandels, zur Ermittlung örtlicher Anpassungskapazitäten und zur Ableitung adressatendifferenzierter Anpassungsmaßnahmen für Mittelgebirgsregionen im Co-Design entwickelt. Ebenso erfolgt die Konzeption eines fach- und gebietsübergreifenden Ansatzes zur Bewertung der Risiken und Chancen des Klimawandels sowie der Anpassungskapazitäten und -maßnahmen, implementiert in eine von den Kommunen nutzbare gemeinsame Plattform. Sie basiert auf dem Regionalen Klimainformationssystem ReKIS, auf welchem auch die notwendigen fachlichen Daten, Modelle und Informationen integriert sind.

Die Charakteristika der Modellregion – der Vogtlandkreis, der Landkreis Greiz und der Burgenlandkreis im Einzugsgebiet der Weißen Elster – sind für weite Teile Deutschlands typisch. Die generelle Vorgehensweise, die Methoden und Werkzeuge werden so gewählt, dass die Erkenntnisse, Produkte und Erfahrungen aus dem Vorhaben gut auf andere Mittelgebirgsregionen Deutschlands übertragbar sind.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung durch die Fördermaßnahme RegIKlim – Regionale Informationen zum Klimahandeln, Schwerpunkt Modellregionen – im Zeitraum Mai 2020 bis April 2023 gefördert (FKZ 01LR 2005A).

Quelle

Technische Universität Dresden 2020

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