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Gemeinsam.Sorgsam: Umweltkampagne der Friedhöfe Wien schützt Artenvielfalt

Bienenstöcke und Friedhofshonig auf dem Friedhof Hietzing

Die Wiener Friedhöfe sind nicht nur Begräbnisstätte, sondern auch wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen in der Millionenstadt. Im Frühjahr 2020 wurde die Kampagne "Gemeinsam.Sorgsam" gestartet, die Friedhofsbesucherinnen und -besucher dazu motivieren möchte, mehr auf die Umwelt zu achten. Mit einfachen Maßnahmen können die Friedhofsbesucher ihren Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten - etwa bei der aktiven Mülltrennung, dem Sparen von Wasser oder der Reinhaltung der Luft.

Ein weiterer Baustein der Kampagne ist der Schutz der Artenvielfalt auf den Friedhöfen und insbesondere der Bienen.

"Umweltschutz geht uns alle an. Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst. Unsere 46 Friedhöfe bieten mit einer Fläche von mehr als 500 ha viele Möglichkeiten, aktiv einen Beitrag zu leisten. Bienen sind uns willkommene Gäste", so Mag.a Renate Niklas, Geschäftsführerin der Friedhöfe Wien.

"Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch 4 Jahre zu leben", Albert Einstein"

Bienen sind wichtig für die Bestäubung der Pflanzen und für die Verbreitung der Pollen und somit essentiell für ein funktionierendes Ökosystem. Fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt. Zusätzlich produzieren die fleißigen Bienchen köstlichen Honig.

Der erste Friedhof mit eigenen Bienenstöcken war der Wiener Zentralfriedhof. Der dort produzierte Friedhofshonig erfreut sich großer Beliebtheit und wird unter anderem im Friedhofsshop und im Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof verkauft. Mittlerweile sind auch auf den Friedhöfen Südwest und Stammersdorf Zentral Bienenstöcke angesiedelt.

Bienenstöcke auf dem Friedhof Hietzing

SP-Hietzing Klubvorsitzender Mag. Marcel Höckner hatte die Idee, auch in Hietzing Maßnahmen für die Artenvielfalt zu ergreifen und stellte in der Bezirksvertretung den Antrag zu prüfen, ob auf dem Hietzinger Friedhof Bienenvölker angesiedelt werden könnten. "Bienen tragen in erheblichem Maße zum Erhalt von Wild- u. Kulturpflanzen bei. Somit war für mich klar, auch Hietzing braucht Friedhofsbienen. Ich freue mich schon auf den ersten Hietzinger Friedhofshonig.", so Klubvorsitzender Höckner.

Die Friedhöfe Wien haben die Idee gerne aufgenommen und haben geprüft, welcher Standort für die Bienen am geeignetsten ist. Begonnen wurde testweise mit einem Bienenstock, mittlerweile befinden sich nun schon mehrere Bienenstöcke auf dem Hietzinger Friedhof. Wichtig ist es auch, dass Friedhofsbesucherinnen und -besucher sich von den Bienen nicht in ihrer Andacht oder dem Grabbesuch gestört fühlen und somit auch hier eine hohe Akzeptanz für die Bienen geben ist.

"Es ist eine hervorragende Idee am wunderschönen Hietzinger Friedhof Bienenvölker anzusiedeln die von hier aus die umfangreichen Grünflächen im Maxingpark und Schlosspark fleißig bestäuben und zeitgleich naturbelassenen und köstlichen Honig mitten in der Millionenstadt Wien produzieren! Am Hietzinger Friedhof werden die Gräber vieler bekannter Persönlichkeiten wie Otto Wagner, Franz Grillparzer, Gustav Klimt, der weltbekannten Meeresforscher Lotte und Hans Hass oder Klaus Wildbolz von Hinterbliebenen, Angehörigen und zahlreichen Verehrerinnen und Verehrern besucht, gepflegt und mit prachtvollen Blumen verziert", freut sich Hietzings Bezirksvorsteherin Mag. Silke Kobald über die Ansiedelung von Bienenvölkern am Hietzinger Friedhof.

Das köstliche Ergebnis kann ab sofort in der Verwaltung des Hietzinger Friedhofs erworben werden - der erste Hietzinger Friedhofshonig.

Klimastrategie der Stadt Wien

Die Stadt Wien setzt viele Maßnahmen zum Klimaschutz. Die Anstrengungen der Friedhöfe Wien auf diesem essentiellen Gebiet sind Teil dieser Gesamtstrategie. Auf Bezirksebene kann zudem besonders viel in den Grätzeln geleistet werden.

"Auf die Bedeutung der Bienen für die Menschheit hat schon Albert Einstein hingewiesen. Die Bienen erfüllen eine ökologische Aufgabe, die weit über die Bedeutung des Honigs hinausgeht. Friedhöfe sind trotz der Traurigkeit, die mit diesen Orten verbunden ist, auch Oasen der Natur in der Stadt. Und sie regen auch an nachzudenken über die Allegorie von Leben und Tod. Bienenstöcke, Bienen und Honig sind ein Zeichen des Lebens und ein wesentlicher Beitrag für unser ökologisches Gleichgewicht. Ich möchte den Friedhöfen Wien sehr herzlich dafür danken, dass dieses wertvolle Projekt am Hietzinger Friedhof realisiert werden konnte.", so der Wiener Gemeinderat und Landtagsabgeordnete Dr. Prof. Gerhard Schmid.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /