Höfken: „Kapital von fossilen auf grüne Energien umschichten“

Windräder vor einem Kohlemeiler und rotem Himmel.Foto: Stefan Loss / stock.adobe.com
Windenergie statt Kohle ist eine Möglichkeit, Kapital von fossilen auf grüne Energien umzuschichten.
Das Land Rheinland-Pflaz will mit seiner Energieagentur Kommunen unterstützen, Investitionen in grüne Energien umzulenken. Zugleich sollen sie aus fossilen Energien aussteigen.

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken ermuntert Kommunen, Kapital von fossilen auf grüne Energien umzuschichten. Helfen soll dabei die Landes-Energieagentur. „Um bis 2050 klimaneutral zu sein, müssen wir nicht nur zusätzliche Investitionen in grüne und innovative Zukunftstechnologien leisten“, sagte die Ministerin. „Wir brauchen vor allem auch ein Umsteuern von bestehenden Investitionen in ‚braune‘ Rohstoffe wie Kohle, Öl und Gas hin zu ‚grünen‘ klimafreundlichen Technologien. Der Ausstieg aus fossilen Energien muss dabei nach den Zielen der Weltklimakonferenz global und rasch erfolgen. Nur so können wir die Klimaschutzziele realistisch erreichen. Kirchen, Kommunen und auch Unternehmen setzen hier neue Maßstäbe.“ Sie zeigten die Realisierbarkeit der Umsteuerung im ökologischen wie auch ökonomischen Sinne.

So äußerte sich Höfken bei der Veranstaltung „Divestment und Sustainable Finance“, die während der Klimaschutzwochen Rheinland-Pfalz stattfand. Höfken diskutierte zum Thema Kapital gemeinsam mit Vertretern der BASF SE, der Evangelischen Kirche und Germanwatch über neue nachhaltige Finanzierungsansätze.

Aus schwarz mach grün

Laut Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung habe gerade die Finanzwirtschaft kurzfristig einen der größten Wirkungshebel, um andere Wirtschaftszweige zu mehr Klimaschutz zu bewegen. Zentrales Werkzeug dabei sei das Divestment, ein Kapitalabzug von Märkten und Produkten, die Nachhaltigkeitskriterien verletzten, wie etwa fossil-intensive Branchen. „Rheinland-Pfalz ist eines von sieben Bundesländern, das bereits einen Divestment-Beschluss gefasst hat“, so Höfken. „Das Sondervermögen des Landes und die Mittel von Landesstiftungen werden nach nachhaltigen Kriterien angelegt.“

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz werde Kommunen im Land künftig dabei unterstützen, Divestment-Ansätze zu etablieren, kündigte Höfken ferner an. Hier stehe die Diskussion aber noch am Anfang.

Ob Kommunen, Kirchen oder Unternehmen: Es seien alle Akteure gefragt, ihre Anlagestrategien zu prüfen und in eine nachhaltige Zukunft zu investieren. Die Stadt Bonn sei mit ihrem Weg zur nachhaltigen Finanzanlage eine der Vorreiterstädte. Carsten Buschmann, Abteilungsleiter bei der Stadt Bonn, sagte: „Unsere Erfahrungen in Bonn haben gezeigt, dass nachhaltiges Investieren und Rendite sich nicht ausschließen.“

Klimaschutzwochen Rheinland-Pfalz

Während der Klimaschutzwochen Rheinland-Pfalz vom 12. November bis 11. Dezember 2020 diskutieren Expertinnen und Experten über konkrete Instrumente und Maßnahmen gegen die Klimakrise. Vom klimaeffizienten Bauen über Klimafonds bis hin zu nachhaltigem Wirtschaften reichen die Themen. Vertreten seien zum Beispiel Prof. Hans Joachim Schellnhuber und Prof. Claudia Kemfert. Es kämen außerdem Unternehmen und Organisationen wie etwa BASF, Boehringer Ingelheim und die Europäische Investitionsbank, ferner zahlreiche Politiker aus Deutschland, Luxemburg, Ruanda, Kanada und der EU.

16.11.2020 | Quelle: MUEEF | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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