Plattform PV Camper sammelt Photovoltaik-Leistungsdaten aus aller Welt

Zu sehen ist eine Weltkarte mit den Standorten der Teststände der an PV Camper beteiligten Forschungseinrichtungen.Grafik: Scania
Die 13 Teststände, die bisher in PV Camper verknüpft sind, decken die wichtigsten Klimazonen der Welt ab.
Mehr Daten, mehr Zusammenarbeit, mehr Möglichkeiten für die Photovoltaik: Mit einer neuartigen Plattform zur Untersuchung der Leistung und Zuverlässigkeit von Solaranlagen in unterschiedlichen Umgebungen und Klimazonen weltweit wollen Forschende eine Grundlage für die noch breitere und effizientere Nutzung von Sonnenenergie schaffen.

Die Performance einer Photovoltaik-Anlage hängt entscheidend vom Standort ab. Neben der Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung beeinflussen viele weitere Faktoren die Leistungsfähigkeit, Lebensdauer oder die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Defekten. Dem trägt die Plattform „Photovoltaic Collaborative to Advance Multi-Climate Performance and Energy Research“ (PV Camper) Rechnung. PV Camper führt hochgenaue meteorologische und Photovoltaik-Leistungsdaten von geografisch und klimatisch unterschiedlichen Standorten zusammen. Diese stehen einer internationalen Gemeinschaft von Forschenden zur Verfügung.

„Die Verknüpfung und der Austausch hochwertiger Daten sind elementar, um die Photovoltaik-Forschung voranzutreiben und neue Märkte und Anwendungen für Solartechnologien zu erschließen. Wir schaffen eine der weltweit größten und nützlichsten Datenbanken mit qualitätsgesicherten, vergleichbaren Leistungsdaten aus der Photovoltaik und ermöglichen ihren vertrauensvollen Austausch“, sagt Ralph Gottschalg, Leiter des Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP in Halle (Saale), der zum Vorsitzenden von PV Camper ernannt wurde.

Cloud-Datenbank übernimmt täglich Daten von Versuchsanlagen

In die jetzt verfügbare Cloud-Datenbank fließen täglich Daten von verschiedenen Versuchsanlagen ein, auf die Mitglieder des Verbunds zugreifen können. Ebenso stehen ihnen eine gemeinsame Baseline-Charakterisierung, Betriebs- und Managementprotokolle sowie Angebote zu gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und für Netzwerkveranstaltungen zur Verfügung. Das breite Fachwissen der beteiligten Einrichtungen kann man beispielsweise nutzen, um auch für industrielle Anwender die Auslegung und Optimierung von PV-Systemen für bestimmte Betriebsumgebungen, basierend auf den Daten, zu verbessern. Das Fraunhofer CSP wird dabei insbesondere seine Kompetenzen in den Bereichen Soiling (Verschmutzung von Solarmodulen), klimabezogenen PV-Effizienzfaktoren und Qualitätssicherung einbringen. Zugleich will die Institution die Möglichkeiten der Plattform nutzen, um ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln.

„Die kollektiven Daten werden helfen, Photovoltaik-Anlagen für bestimmte Betriebsumgebungen auszulegen und zu optimieren. Und damit die Qualitätssicherung für die gesamte PV-Industrie zu verbessern. PV Camper deckt fünf Klimazonen ab und bringt damit die Solarindustrie weltweit voran“, sagt Laurie Burnham von den Sandia National Laboratories, die das Konsortium zur Vize-Vorsitzenden von PV Camper ernannt hat.

Im Konsortium PV Camper, das gerade seinen Annual Report vorgelegt hat, haben sich folgende Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen:

  • Sandia National Laboratories (USA)
  • Universidad Federal de Santa Catarina UFSC (Brasilien)
  • Hochschule Anhalt (Deutschland)
  • Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP (Deutschland)
  • Centre for Renewable Energy Systems Technology CREST (Vereinigtes Königreich)
  • Institut de Recherche Energie Solaire et Energies Nouvelles IRESEN (Marokko)
  • Qatar Environment & Energy Research Institute (Qatar)
  • Solar Energy Research Institute of Singapore SERIS (Singapur)
  • Yeungnam University (Südkorea)
  • Korea Testing Laboratory KTL (Südkorea)

20.4.2021 | Quelle: Fraunhofer CSP | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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