Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Schieferfassaden

Es spricht viel für Schieferfassaden

Mit ihren wilden Verbänden schafft die Dynamische Deckung vielfältige Strukturen. Foto: Rathscheck Schiefer

Schiefer als Dachdeckungsmaterial wird seit tausenden Jahren eingesetzt. An der Fassade kamen ursprünglich klassische Dachdeckungen zum Einsatz, seit etwa 50 Jahren gibt es auch spezielle Schieferdeckungen für Fassaden.

Der Einsatz von Schiefer an der Fassade beginnt mit klassischen, in die Senkrechte gestellten Dachkonstruktionen und Schieferdeckarten, wie sie traditionell auf dem Dach üblich sind. Das waren hierzulande vor allem Deckarten basierend auf der Altdeutschen Deckung mit geschwungenem Hieb. Danach folgten erst die Rechtecker, die auf Schalung aus Holz oder Aluminium genagelt beziehungsweise brandsicher geschraubt, oder auf Latten aus Holz oder Aluminium geklammert oder mit Hinterschnittankern fixiert werden.

Kurz nach der Jahrtausendwende begann eine intensive Entwicklung moderner Schieferdeckarten für die Fassade. Die Dynamische Deckung basiert auf der Gestaltungsidee eines wilden Mauerverbandes: Ihre Höhen und Breiten werden in wechselnden Gebindehöhen „wild“ eingedeckt. Aus dieser ästhetischen Grundidee entwickelten sich weitere Deckvarianten. Die gestalterischen Freiheiten bei der Dynamischen Deckung führte zu verschiedensten Ausprägungen, bis sich diese Deckung 2020 von der Einfachdeckung an der Fassade zur komplexen und ästhetischen Dynamischen Doppeldeckung auf dem Dach weiterentwickelt hat.

Aus den Möglichkeiten des modernen Schieferbergbaus hat sich die Symmetrische Deckung entwickelt: Platten mit Größen bis 50 x 120 cm in verschiedenen Dicken sind heute verfügbar. Moderne Schneid- und Befestigungstechniken erlauben eine hochwertige Vorfertigung und passgenaue Montage. Deshalb realisiert diese Deckart allerhöchste Ansprüche an die Gestaltung und Qualität von Schieferfassaden. Die Symmetrische Deckung wird mit zwei Befestigungsmöglichkeiten angeboten. Bei der geklammerten Deckung werden Schiefer in der Größe 60 x 30 cm bis 60 x 60 cm mit sichtbaren Edelstahlklammern befestigt. Dickere Schieferplatten werden mit Hinterschnittankern montiert. Die großformatigen bruchrauen Schieferplatten bis zu Größen von 50 x 120 cm präsentieren sich dabei in voller Materialpracht.

Bei der Horizontalen Deckung spielen die feinen Schieferbruchflächen eine große Rolle. Sie stehen bei dieser Deckung zentral im Mittelpunkt. Ansonsten ist die neue Deckart bei Schiefern beispielsweise der Größe 60 x 30 cm mit einem Steinbedarf pro Quadratmeter von nur 6,5 Platten überaus sparsam. Die Horizontale Deckung ist damit vor allem für großflächige Fassaden geeignet. Die preiswerteste Schieferfassade benötigt nur eine klassische Lattung, also keine Vollschalung. Darauf werden die Schiefer mit jeweils zwei Haken fixiert. Die Höhenüberdeckung beträgt 4,5 cm. Seitlich werden die Schiefer auf Stoß verlegt.

Neben den vielen jungen Deckarten spielen weitere Einsatzgebiete des Schiefers neue Rollen. Brandsichere Fassaden mit Schieferbekleidungen, die auf Aluminium-Unterkonstruktion geschraubt werden, sind eine Lösung für Objekte mit hohen Ansprüchen an die Sicherheit von Fassaden. Schieferplatten bis zu einer Größe von 60 x 30 cm sind als Beschichtung für Wärmedämmverbundsysteme zugelassen. Die mit Schiefer bekleideten WDV-Systeme wirken robust und hochwertig.

Quelle: Rathscheck Schiefer / Delia Roscher

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