Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Autarkes Energiekonzept

„CS-Sonnenhaussiedlung“ in moderner Ziegelbauweise

Auf allen Dächern der „Sonnenhäuser“ in Moosburg befinden sich Photovoltaik-Anlagen. Foto: Leipfinger-Bader / Christian Willner Photographie

Drei Doppel- und 16 Reihenhäuser sowie 12 Eigentumswohnungen entstanden in Moosburg an der Isar (Bayern) mit einem autarken Energiekonzept. Eine hohe Wärmedämmung bieten die holzfasergefüllten Silvacor-Mauerziegel.

Das energetisch und nachhaltig optimierte Gesamtkonzept hat der ortsansässige Solaranlagenhersteller CitrinSolar hat mit seiner Bauträger-Gesellschaft CS Wohnbau realisiert. Unterstützt wurden sie vom Landshuter Ingenieurbüro BBI. „Darüber hinaus wollten wir den künftigen Gebäudenutzern ein dauerhaft komfortables und familiengerechtes Wohnen in einem attraktiven Wohnumfeld bieten. Die Basis für den Wohnungsbau der Zukunft sehen wir in einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung bei geringen Nebenkosten,“ betont CS-Geschäftsführer Hanns Koller.

Mit der Planung beauftragt wurde die heinz pflüger partner architekten GmbH, ein Architekturbüro aus Moosburg. Es entwarf den Wünschen des Bauträgers entsprechend ein Wohnquartier, das die Themen Energie und Nachhaltigkeit mit hoher Flexibilität in der Gebäudenutzung verknüpfte. So verteilen sich die geplanten 34 Wohneinheiten mit ihren rund 4.000 Quadratmetern Wohnfläche auf sechs Doppelhaushälften, 16 Reihenhäuser und 12 Wohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern. Die verfügbaren Wohnflächen wurden mit diversen Wohnungsgrößen von 50 bis 160 Quadratmetern für Singles ebenso ausgelegt wie für Paare und Familien mit bis zu vier Kindern. Um zukünftiges Wohnen mit familiären Veränderungen zu ermöglichen, wurde in der Planung eine komfortable Umgestaltung der Wohnräume im Alter oder bei Krankheit berücksichtigt. So können bei den Doppel- und Reihenhäusern die Erd- und Obergeschosse jeweils problemlos in eigenständige Wohnungen umgewandelt werden.

Innovatives Energiekonzept

Neben dem hohen ökologischen Anspruch spielte der ökonomische Aspekt bei dem energetischen Gesamtkonzept eine wichtige Rolle. Statt einer möglichst großen Energieeinsparung war deshalb eine überwiegend autarke Energieversorgung mit geringen Nebenkosten gefordert (Autarkiegrad 70 Prozent). Eine zentral installierte Solarthermie-Anlage und eine Holzschnitzelheizung sorgen über ein Nahwärmenetz CO2-neutral und unabhängig von fossilen Brennstoffen für ausreichend Heizenergie. Ansonsten liefert die auf den Dächern installierte Photovoltaik-Anlage im Zusammenwirken mit Akkuspeicher und Wechseltrichter im Normalfall genügend elektrischen Strom für Beleuchtung und alle im Haushalt benötigten Elektrogeräte. Bei zu wenig Sonnenlicht ist die Versorgung mit Ökostrom über das örtliche Stromnetz gewährleistet, während überschüssiger Strom gegen Vergütung in das Stromnetz eingeleitet wird.

Eine Besonderheit stellt das umweltfreundliche Mobilitätskonzept der Siedlung dar: Den Bewohnerinnen und Bewohnern stehen mit einem quartierseigenen Elektrocar-Sharing-Fahrzeug und einem E-Lastenfahrrad flexibel nutzbare Transportmittel für Besorgungen zur Verfügung. Für ihren Betrieb wird in naher Zukunft noch eine von Sonnenenergie gespeiste E-Ladestation unter einem speziellen Carport errichtet. Darüber hinaus erhalten alle Garagen und PKW-Stellplätze die notwendigen Anschlüsse, um eine E-Ladestation für das eigene Fahrzeug zu installieren.

Umweltgerechte Gebäudehülle dank Ton und Holz

In Bezug auf den Energieverbrauch wurde bei den Doppel- und Reihenhäusern ein Energieeffizienzhausstandard von KFW 55 und bei den Mehrfamilienhäusern von KFW 40 Plus vorgegeben. Der niedrige Energiebedarf beinhaltete zwangsläufig eine zum hohen baulichen Wärmeschutz beitragende Gebäudehülle. Außerdem war dem Bauträger angesichts seiner umweltschonenden Prioritäten eine werterhaltende Bauweise mit einem ökologisch absolut unbedenklichen Außenwandbaustoff besonders wichtig. Der gemäß Zulassung Z-17.1-1162 gewählte Mauerziegel „Unipor W07 Silvacor“ von den Ziegelwerken Leipfinger-Bader (Vatersdorf) konnte dabei nicht nur mit seinen bauphysikalischen Topwerten, sondern auch mit seiner hervorragenden Ökobilanz überzeugen. Die Besonderheit des innovativen Ziegels ist seine Dämmstoff-Füllung aus nachwachsenden Nadelholzfasern. Entsprechend den bauphysikalischen Erfordernissen wurde bei den Mehrfamilienhäusern eine Mauerwerkstärke von 42,5 Zentimeter und bei den Doppel- und Reihenhäusern von 36,5 Zentimeter gewählt. Die gewährleisteten niedrigen Wärmedurchgangswerte von 0,16/m²K beziehungsweise 0,18 W/m²K leisten damit ihren Beitrag zum energiesparenden Wärmeschutz. Mit der Festigkeitsklasse 6 stellen die Silvacor-Ziegel die für Mehrfamilienhäuser benötigte Standfestigkeit problemlos sicher.

Ein weiterer Pluspunkt des Silvacor-Ziegels zeigte sich in seinen guten Verarbeitungseigenschaften. Die nach der Zulassung Z-17.1-1162 und der DIN EN 1996 für die Erstellung des Mauerwerks erforderliche deckelnde Dünnbettvermörtelung ließ sich von den Verarbeitern der Halbinger Wohnbau GmbH (Wang) mit dem Mörtelschlitten zügig durchführen. Eine Stoßfugenvermörtelung war aufgrund der Verzahnung der Steinstirnseiten nicht erforderlich.

Die Errichtung des Wohnquartiers erfolgte in drei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt konnte bereits bezogen werden. Die Fertigstellung der beiden anderen Bauabschnitte soll im Frühjahr sowie im Sommer 2021 erfolgen.

Quelle: Ziegelwerke Leipfinger-Bader / Delia Roscher

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