© inatura/ Übergabe der Bilder an die inatura
© inatura/ Übergabe der Bilder an die inatura

Hildegard Breiner übergibt inatura die Sammlung Cornelia Hesse-Honegger – „Das Schöne und das Andere – Bilder aus einer mutierten Welt“

Die Geschichte von Mutationen in der Umgebung von AKWs anders erzählt

Hildegard Breiner ist mit Sicherheit die Grande Dame in der Vorarlberger Umwelt- und Klimaschutzarbeit. Ihre unermüdliche Arbeit gegen die Atomkraft und im Naturschutzbund sind nicht nur weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, sondern führten auch zu außergewöhnlichen Netzwerken. Die inatura Erlebnis Naturschau in Dornbirn fühlt sich geehrt, die Sammlung von Kunstdrucken von Cornelia Hesse-Honegger, welche sich im Besitz von Frau Breiner befanden, entgegennehmen zu dürfen.

Beide, Hildegard Breiner und auch Cornelia Hesse-Honegger, gehören zur erlesenen Runde der weltweit bedeutendsten Anti-Atomaktivistinnen (Nuclear-Free Future Award). Die Schweizer Künstlerin Cornelia Hesse-Honegger sammelt, untersucht und malte Kleinstlebewesen, vornehmlich Wanzen. Wo immer sie sammelte, in der Umgebung von AKWs in der Schweiz, in Deutschland, in den USA, in Frankreich oder England, kamen erschreckende Mutationen zutage. Die detailgenauen Aquarelle, die in einer Sammlung zusammengefasst sind, umschreibt die Künstlerin mit "das Schöne und das Andere, Bilder aus einer mutierenden Welt". Diese Sammlung wurde vom Vorarlberger Naturschutzbund 2003 als Ausstellung nach Vorarlberg geholt.

„Cornelia Hesse-Honegger, als Tochter des berühmten Schweizer Künstlers Gottfried Honegger, verstand sich eigentlich immer als wissenschaftliche Zeichnerin und als Aktivistin und wurde doch vor allem in der Kunstwelt gesehen. Wir konnten ihr endlich einmal eine Bühne vor Menschen im Naturschutz geben. Die feurige Rede im Landhaus wird mir immer in Erinnerung bleiben.“, schwelgt Hildegard Breiner in Erinnerungen. „Es freut mich sehr, dass die inatura nicht nur an den Bildern selbst Interesse hat, sondern auch die Geschichten dahinter so wertschätzt. Nur gemeinsam mit ihren
Geschichten lebt die eigentlich Aussage weiter.“

Die wissenschaftliche Sammlung an der inatura

Biodiversitätsverlust, Klimakrise, Globalisierung – all das sind Veränderungen, denen die heutige Gesellschaft gegenübersteht. Jenseits von Panikmache und Verharmlosung versuchen Wissenschaftler*innen fundierte und sachliche Aussagen zu diesen Herausforderungen zu treffen.

Dazu brauchen sie Daten und Fakten. Als Informationsquelle spielen dabei die naturwissenschaftlichen Sammlungen und die Verbreitungsdatenbank der inatura eine gewichtige Rolle. Als zentrale Dokumentationsstelle der Natur Vorarlbergs trägt die inatura daher eine besondere Verantwortung. Mehr als 1 Million Datensätze und rund 150.000 Objekte aus der Natur Vorarlbergs stehen den Wissenschaftlern zur Verfügung. Heute hat die Dokumentation von Beobachtungsdaten in
Datenbanken das Sammeln von realen Belegen weitgehend abgelöst.

Trotzdem wächst die Sammlung der inatura u.a. immer wieder durch interessante Objekte und Sammlungen aus der Bevölkerung. Die wissenschaftliche Relevanz für das „naturkundliche Langzeitgedächtnis Vorarlbergs“ ist ausschlaggebend dafür, ob die Objekte in der Sammlung der inatura aufgenommen werden können oder nicht.

„Es geht aber auch um die Geschichten hinter den Objekten, die mitgesammelt und bewahrt werden. Wer waren die Sammler*innen? Was weiß man über die Umstände warum gesammelt wurde? So bleiben die Objekte mit ihren Geschichten verbunden. Als leidenschaftliche Vermittler*innen von Naturwissen und Zusammenhängen geht es genau um diese Verbindungen und Geschichten.“

Das Team der iantura bedankt sich ganz herzlich bei Hildegard Breiner für das Vertrauen und die Schenkung.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /