© DARK SKY / Dark Sky Primärradar Südermarsch – Schleswig Holstein
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DARK SKY in Schleswig-Holstein: 78 Windenergieanlagen schalten in der Nacht bedarfsgesteuert um

Bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung: In Deutschland nach EEG Nachrüstung für Erhalt der Marktprämie Pflicht

Im Kreis Dithmarschen rund um die Stadt Marne schalten in diesen Tagen die letzten von insgesamt 78 Windenergieanlagen (WEA) die Nachtkennzeichnung im bedarfsgesteuerten Betrieb. Gemeinsam mit der Breitbandnetz Südermarsch als Vertriebspartner hat Dark Sky damit ein weiteres Großprojekt der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung (BNK) umgesetzt. Die Windmüller aus der Südermarsch haben sich bereits frühzeitig für diese Technologie interessiert. Carsten Paustian, Geschäftsführer der Breitbandnetz Südermarsch, erklärt: „Unsere Kunden haben sich für BNK entschieden, um die Anwohner ihrer Projekte zu entlasten. Zudem hatten wir durch das von uns bereitgestellte Breitbandnetz gute Voraussetzungen für die Verteilung des BNK-Signals in der Region. Wir sind sehr froh darüber, dass es nun nachts tatsächlich dunkel ist.“

Das DARK SKY Multi-Sensor-System kombiniert zwei Radarsensoren an den Standorten Volsemenhusen und Kuden zu einem redundanten Radarschirm mit hoher Reichweite. Der Bau und die Genehmigung dieser Radartürme waren die größten Hürden im Projekt. DARK SKY-Projektmanager Olaf Kapteina resümiert: „In dieser frühen Phase der BNK-Projekte haben wir echte Pionierarbeit geleistet. Während der Projektbearbeitung wurden dann auch noch die gesetzlichen Grundlagen für BNK geändert, was deutliche Auswirkungen auf den Projektprüfungsprozess hatte.“ Diese Grundlage stellt die „Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen (AVV) dar, die im Jahr 2020 geändert wurde. Die gemäß AVV erforderlichen standortbezogenen Prüfungen für das Projekt wurden von der DFS Aviation Services GmbH durchgeführt und bildeten die Grundlage für die Zustimmung durch die Luftfahrtbehörde, welche bereits im März erteilt wurde. Die Anbindung des BNK-Signals an die Nachtkennzeichnungssysteme wurde von DARK SKY im Rahmen von Werkverträgen umgesetzt.

Mit der Bereitstellung der letzten Schnittstellen durch die WEA-Hersteller sind nun alle Windenergieanlagen an das BNK-System angebunden. DARK SKY-Geschäftsführer Thomas Herrholz freut sich über diese echte Erfolgsmeldung: „In der Branche wird gerne über Vertragsabschlüsse oder Kooperationen gesprochen, zudem hören wir viel von Problemen bei der BNK-Ausrüstung. Hier haben wir einen Erfolg zu verzeichnen und 78 WEA werden tatsächlich in jeder Nacht für die meiste Zeit unsichtbar sein. Wir brauchen mehr dieser Projekte, um die positiven Auswirkungen von BNK auch in der Realität zu zeigen!“

Die Integration von 10 weiteren WEA wird in den kommenden Monaten erfolgen, und in der Südermarsch besteht darüber hinaus noch Potential. Zusätzliche Windenergieanlagen lassen sich mit nur geringem technischen Aufwand in das System aufnehmen. Diese WEA-Standorte wurden bei den durchgeführten Testflügen bereits berücksichtigt.


Laut dem Energieeinspeisegesetz (EEG) müssen alle Windenergieanlagen in Deutschland mit einer BNK nachgerüstet werden, um die Marktprämie als einen Teil der EEG-Vergütung zu erhalten. Die Frist dafür endet derzeit für Windenergieanlagen an Land am 31.12.2022.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /