Grüner-Strom-Label: Zertifizierter Ökostromabsatz erreicht neuen Höchstwert

Zu sehen sind Windenergieanlagen und Photovoltaik-Module als Symbol für das Grüner-Strom-Label.Foto: Soonthorn / stock.adobe.com
Der Absatz des mit dem Grüner-Strom-Label zertifizierten Ökostroms ist im Jahr 2021 auf 1,8 TWh gestiegen. Kernkriterium der Zertifizierung sind Investitionen in die Energiewende durch die Stromanbieter.

Der Absatz von Ökostrom, den der Verein Grüner Strom Label e.V. zertifiziert hat, lag im vergangenen Jahr bei über 1,8 Terawattstunden. Damit hat man einen neuen Rekordwert seit Gründung vom Grüner-Strom-Label erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Stromabsatz um gut 20 Prozent zugelegt. Neben dem steigenden Absatz bei bestehenden zertifizierten Ökostromtarifen tragen auch neu ausgezeichnete Tarife zu dem starken Wachstum bei. Dazu zählt unter anderem Ökostrom der Hamburg Energie und der Westfalenwind Strom GmbH.

Mit insgesamt über 100 zertifizierten Ökostromtarifen können umgerechnet erstmals mehr als eine halbe Million Drei-Personen-Haushalte mit Grüner Strom-zertifiziertem Ökostrom versorgt werden. 22 davon sind bundesweit verfügbar. Trotz der aktuell unübersichtlichen und herausfordernden Lage an den Energiemärkten, geht der Grüner Strom Label e.V. davon aus, dass der Ökostromabsatz 2022 weiter ansteigen wird.

„Welch hohen Stellenwert eine sichere Versorgung mit erneuerbaren Energien hat, wird einmal mehr vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine deutlich. Die Nutzung fossiler Energieträger schadet nicht nur Klima und Umwelt. Sie schafft auch Abhängigkeiten und bietet Raum für Preisspekulationen. Notwendig ist jetzt der schnellstmögliche Ausbau von erneuerbaren Energien in allen Sektoren“, so Rosa Hemmers, stellvertretende Vorsitzende des Grüner Strom Label e.V. „Kernkriterium der Grüner Strom-Zertifizierung sind Investitionen in die Energiewende durch den Stromanbieter. So kann jede Stromkundin und jeder Stromkunde durch die Wahl eines ausgezeichneten Ökostromtarifs an einer nachhaltigen Energieversorgung mitwirken.“

Grüner-Strom-Label stößt Investitionen in Energiewende-Projekte an

Für jede verbrauchte Kilowattstunde müssen die Energieanbieter einen festen Betrag in Energiewende-Projekte investieren. Nach Abschluss der letzten Prüfung, die im Zwei-Jahres-Rhythmus erfolgt, steht nun fest: 2019 wurden 95 Projekte mit insgesamt 6 Millionen Euro unterstützt. Neben zahlreichen Photovoltaik-Anlagen wurden mehrere Mieterstrom-Projekte in Freiburg, Esslingen und fünf weiteren Städten gefördert. Die Realisierung von Mieterstrom-Projekten ist ein wichtiger Baustein der dezentralen Energiewende und fördert die Teilhabe von Mieterinnen und Mietern an einer ökologisch nachhaltigen Energieversorgung.

Außerdem konnten sechs Nahwärmenetze umgesetzt werden. Beispielsweise ermöglicht das Energieinfrastruktur-Projekt im bayrischen Moosach eine nachhaltige Wärmeerzeugung für über 70 Haushalte. Die Wärmeenergie für das 4,4 Kilometer lange Netz wird durch eine Kombination aus Biomassekesseln und Solarthermie-Anlagen erzeugt. Die Gesamtinvestitionen in Höhe von 2 Millionen Euro wurden mit 20 Prozent durch die Grüner Strom-Investitionsverpflichtung der Naturstrom AG bezuschusst.

Insgesamt wurden seit 1999 mehr als 1.600 Energiewende-Projekte überwiegend in Deutschland durch das Grüner-Strom-Label mit über 85 Millionen Euro mitfinanziert. Da es sich meist um eine Teilförderung von Projekten handelt, liegen die tatsächlich investierten Gelder etwa um das 5,5-fache höher. Durch die Kofinanzierung mit Grüner Strom-Fördergeldern wurden Gesamtinvestitionen von schätzungsweise mehr als 500 Millionen Euro in Energiewende-Projekte ausgelöst.

7.6.2022 | Quelle: Grüner Strom Label e.V. | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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