RWE: Neuer Windpark in der deutschen Nordsee startet den Betrieb

Im Offshore-Windpark Kaskasi installiert und erprobt TWE das weltweit erste recycelbare Rotorblatt.Foto: RWE / Matthias Ibeler
Neun der insgesamt 38 Windkraftanlagen sind bereits installiert.
Im Offshore-Windpark Kaskasi installiert und erprobt TWE das weltweit erste recycelbare Rotorblatt von Siemens Gamesa. Damit soll der Weg für die vollständige Recyclingfähigkeit von Windturbinen geebnet werden.

35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland hat RWE kürzlich die erste Turbine im Offshore-Windpark Kaskasi in Betrieb genommen. Diese speist nun Ökostrom ins Netz ein. Neun der insgesamt 38 Windkraftanlagen vom Typ Siemens Gamesa SG 8.0-167 DD Flex mit einer Leistung von jeweils knapp 9 Megawatt (MW) sind bereits installiert. Kaskasi ist der sechste Windpark von RWE vor der deutschen Küste. Er soll nach Fertigstellung eine Gesamtleistung von 342 MW aufweisen.

Weltweit erste recycelbare Rotorblätter installiert

RWE treibt die technologische Weiterentwicklung in der Offshore-Windindustrie voran. Gemeinsam mit Siemens Gamesa hat das Unternehmen im Projekt Kaskasi Rotorblätter installiert, die laut Angaben von RWE weltweit ersten recycelbaren Rotorblätter sind. Jedes ist 81 Meter lang. Beim Recycable Blade kann man die unterschiedlichen Materialien am Ende ihres Lebenszyklus für neue Anwendungen wiederverwenden. RWE und Siemens Gamesa wollen damit den Weg zur vollständigen Recyclingfähigkeit von Windturbinen ebnen.

Für viele Komponenten einer Windturbine gibt es bereits etablierte Recyclingverfahren. Die in den Rotorblättern von Windkraftanlagen verwendeten Verbundwerkstoffe waren allerdings bisher schwieriger zu recyceln, da sie in Harz gegossen und am Ende ihrer Einsatzzeit nur sehr schwer voneinander zu trennen waren. Siemens Gamesa verwendet im Recyclable Blade ein neuartiges Harz, dessen chemische Struktur eine effiziente Trennung der unterschiedlichen Bestandteile ermöglichen soll. Dies geschieht in einem Prozess, der die Eigenschaften der einzelnen Materialien schützt und ihre Wiederverwendung in neuen Anwendungen ermöglicht – zum Beispiel in der Automobilindustrie oder in Konsumgütern, wie Koffern oder Flachbildschirmgehäusen.

Offshore-Windpark Kaskasi eines von mehreren Projekten

RWE will bis 2030 seine Kapazität im Bereich Offshore-Wind von derzeit 3 Gigawatt (GW) auf 8 GW erhöhen. Und auch in Deutschland zieht RWE das Tempo an: In der deutschen Nordsee treibt RWE die Entwicklung von vier Offshore-Windprojekten mit einer Gesamtleistung von 1,5 GW voran – teilweise gemeinsam mit einem kanadischen Partner. Bis zu 15 Milliarden Euro will RWE bis 2030 in Deutschland investieren.

Auch Vattenfall arbeitet am Recycling von Rotorblättern.

1.8.2022 | Quelle: RWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen