© LPA Trentino / Politische Vertreter:innen der EUSALP-Regionen bei der Generalversammlung in Trient
© LPA Trentino / Politische Vertreter:innen der EUSALP-Regionen bei der Generalversammlung in Trient

EUSALP Konferenz: Gemeinsam für lebenswerte Alpenregionen

Energiekrise, Auswirkungen des Klimawandels, Beteiligung der Jugend u.a. am Programm

Diese Woche fand das Jahresforum der EUSALP, der Strategie der Europäischen Union für den Alpenraum, in Trient statt. Insgesamt sind 48 alpine Makroregionen aus den sieben Alpenstaaten Österreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich und Slowenien in der EUSALP vertreten. Ihre Vertreter und Vertreterinnen trafen sich in Trient. Anwesend und eingebunden war auch der EUSALP-Jugendrat, der aus 28 Mitgliedern, 4 aus jedem Alpenstaat, besteht, die ihre Sichtweisen und Ideen direkt in die EUSALP-Institutionen einbringen möchten.

Das UNESCO-Welterbe, das nicht nur Natur- sondern auch Kulturgüter und immaterielles Kulturerbe umfasst, war ebenfalls Teil eines EUSALP-Seminars. Die Alpenregionen haben die höchste Dichte solcher "Güter der Menschheit", viele davon auch grenzüberschreitend. Neue Kandidaten für die Welterbenominierung gibt es ebenfalls: z.B. „AlpFoodway“ , ein Projekt, in dessen Rahmen 150 eränährungsbezogene Essensgewohnheiten der Alpenregion aufgezeigt wurden. Das Ernährungserbe ist eine starke Identitätsquelle für die alpine Bevölkerung. Entvölkerung, Alterung und Globalisierung gefährden dieses alpine Ernährungserbe. Zum kulturelln Erbe zählt u.a. das Spiel „Tocatì“, das von der Ancient Games Association - AGA den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der EUSALP.Konferenz nahe gebracht wurde, indem die Anwesenden es in den Konferenzpausen selbst spielen konnten. Die Regionen wollen zu diesen Themen Vernetzung stärker vorantreiben, um Kräfte zu bündeln, und neue Projekte gemeinsam voranbringen zu können. "Die Alpen und ihr Welterbe zeichnen sich nicht nur durch große Schönheit, sondern auch durch ihre große Zerbrechlichkeit aus. So ist die alpine Umwelt: Sie birgt ein großes Erbe an Biodiversität, außergewöhnliche Natur- und Landschaftsressourcen, ist aber auch empfindlich, stärker als andere Gebiete den Auswirkungen des Klimawandels, aber auch den Problemen des Massentourismus ausgesetzt, und braucht daher entsprechenden Schutz und Aufmerksamkeit“, so der Trentiner Regionalrat Mario Tonino.

Bergsteigen ist ebenfalls ein kulturelles Erbe, das heute die Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigen muss, wie die Gefährdung durch Steinschlag oder das fortschreitende Abschmelzen der Gletscher.

Am allgemeinen Programm des zweiten Tages standen die thematischen Schwerpunkte des vergangenen Jahres, in dem Südtirol und das Trentino gemeinsam den Vorsitz für Italien inne hatten: die Bewältigung der Energiekrise, Klimaschutz und Vorsorge gegen dessen Auswirkungen, Vernetzung zentraler und peripherer Alpengebiete und die Beteiligung der Jugend. Auch das Thema Verkehr und nachhaltige Mobilität hat eine große Wichtigkeit.


Gleichzeitig wurde die jährlich rotierende Präsidentschaft von Italien symbolisch an die Schweiz übergeben, die 2023, als erstes Nicht-EU-Land, den Vorsitz in der EU-Alpenstrategie übernehmen wird. Kreislaufwirtschaft, Wassermanagement und nachhaltige Mobilität sollen 2023 wesentliche Themen der Zusammenarbeit sein. Christian Rathgeb, Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen in der Schweiz, sieht in der Übernahme der Präsidentschaft an die Schweiz positive Momente für die Aussenpolitik der Europäischen Union, die für mehr Zusammenarbeit in den Alpen stehen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /