© Tama66 auf pixabay.com / Flusslandschaft
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Intakte Feuchtgebiete als Schlüsselfaktor für Klimaschutz

Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar

„Intakte Feuchtgebiete wie Moore, Auwälder oder Sümpfe sind wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, ein Naherholungsraum für die Bevölkerung und vor allem auch ein Schlüsselfaktor für den Klimaschutz. Sie spielen eine wichtige Rolle in Wasserkreisläufen, tragen zur Sicherung unseres Trinkwassers bei und schützen unser Klima, indem sie große Mengen an Kohlenstoff speichern können. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Moore schützen. Mit der Österreichischen Moorstrategie 2030+ gehören wir hier zu den Vorreitern“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig anlässlich des internationalen Welttages der Feuchtgebiete, der jedes Jahr am 2. Februar die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema lenkt.

Österreich verfügt mit mindestens 21.000 ha über einen außergewöhnlich hohen Moorreichtum. Das spiegelt sich in einer Vielzahl unterschiedlicher Moortypen, speziellen Ausprägungen und einer hohen Biodiversität wider. Seit 40 Jahren setzt sich Österreich als Mitglied der internationalen Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten ein und liefert hier wichtige Beiträge und Erfolge. Auf Basis der Moorstrategie Österreich 2030+ wurde bereits begonnen, umfangreiche Renaturierungsprojekte umzusetzen. „Unser Ziel ist, Feuchtgebiete zu schützen und wo es möglich ist, sie wiederherzustellen. Entscheidend dafür ist die Mitarbeit und Einbindung aller Bevölkerungsgruppen, um mehr Bewusstsein zu schaffen“, so Totschnig.

Anlässlich des Welttages der Feuchtgebiete heben auch die Land&Forst Betriebe Österreich die wichtige Rolle von Mooren, Seen und Auenlandschaften im Kampf gegen den Klimawandel hervor. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass der Fortbestand dieser wertvollen Ökosysteme nur durch eine aktive, nachhaltige Bewirtschaftung gewährleistet werden kann. So können diese auch in Zukunft ihre vielfältige Rolle bei einem fortschreitenden Klimawandel ausüben.

Auen sind natürliche Überflutungsflächen von Flüssen und Gewässern. Sie dienen nicht nur als effektiver Hochwasserschutz, sondern vor allem auch als wirksamer CO2-Speicher, als Hort der Biodiversität und als gigantisches Klärwerk. Einem Schwamm gleich halten sie große Wassermengen in gewässernahen Landschaften fest, kühlen diese in den Sommermonaten und bewahren ganze Landstriche vor dem drohenden Austrocknen. Je nach Jahreszeit und Niederschlägen bilden unterschiedliche Wasserspiegel die Grundlage für einen vielfältigen Lebensraum, in dem zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere heimisch sind. Daher gehören gerade naturnahe Flussauen zu den artenreichsten Ökosystemen in Mitteleuropa.

Viele private Familienbetriebe erhalten seit Generationen durch eine nachhaltige, aktive Bewirtschaftung und Pflege die österreichischen Auen und deren Vielfalt. Allerdings geht der Klimawandel nicht spurlos an diesem Ökosystem vorbei. Höhere Temperaturen und gleichzeitig geringere Niederschlagsmengen gefährden den Fortbestand der Auen. Der Erhalt des so notwendigen Wasserhaushaltes ist vor diesem Hintergrund ein wichtiger Aspekt. Die Bedeutung der Auen spiegelt sich in einer entsprechenden Strategie wider, welche derzeit auf die aktuellen Herausforderungen angepasst wird. Eine angemessene Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen kann allerdings nur im Dialog mit den Landbewirtschaftern gelingen, welche das notwendige Wissen für diese Lebensräume mitbringen und für die Flächen eine nachhaltige Verantwortung tragen.

Dazu stellt LFBÖ-Generalsekretär Bernhard Budil fest: "Österreichs Auenlandschaft ist ein ganz besonderes Kulturgut. Sie ist durch jahrzehntelange nachhaltige Bewirtschaftung und Pflege entstanden. Flächen im Osten des Landes zeigen dramatisch auf, wie schnell diese Ökosysteme in Zeiten von steigenden Temperaturen und sinkenden Wasserständen verschwinden, wenn sie nicht durch aktives Management begleitet und an den Klimawandel angepasst werden. Artenschutz, eine bestmögliche CO2-Funktion und weitere vielfältige Ökosystemleistungen dieser Flächen können nur durch kluges Handeln erhalten werden. Denn nur eine nachhaltig bewirtschaftete Au hat in Zeiten wie diesen eine Zukunft."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /